Der Markt
Die Selfstorage- (oder Mietlager-) Branche ist eine der am schnellsten wachsenden Branchen in Deutschland und Europa und bietet Lagerraum auf Zeit für Unternehmen, Behörden und Privatpersonen, die vorübergehend oder dauerhaft Dinge einlagern möchten, auf die sie nicht ständig Zugriff benötigen.
Im Vergleich zu den USA steht der europäische Selfstorage-Markt mit seinen knapp 3.247 Selfstorage-Standorten im Jahr 2017 und ca. 8,7 Mio. m² vermietbarer Fläche noch am Anfang. Derzeit gibt es in Europa 6,6 SelfStorage-Standorte pro 1 Mio. Einwohner, bzw. 0,018 m² vermietbare Selfstorage-Fläche pro europäischem Bürger. Das bedeutet, dass die Bewirtschaftungsdichte in Europa erst bei rund 1,5 % des US-Markts liegt.
Der deutschsprachige Raum mit seinen rund 100 Millionen Einwohnern steht mit derzeit knapp 300 Standorten und über 0,6 Mio. m² vermietbarer Selfstorage-Fläche noch ganz am Anfang der Marktentwicklung. In Deutschland (202 Standorte), Österreich (32 Standorte) und der Schweiz (59 Standorte) kommen etwa 0,5 Mio. Bürger auf einen Selfstorage-Standort respektive 0,006 m² vermietbare Selfstorage-Lagerfläche auf jeden Bürger. Potential wird insbesondere in Ballungsräumen vermutet, da die meisten Bewohner großer Städte in einem Mietverhältnis leben und deutlich begrenztere Lagermöglichkeiten haben, als es in ländlichen Regionen der Fall ist.
(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Mietlager)
Allerdings sind die Wachstumsraten in Deutschland seit vielen Jahren beeindruckend: Laut des Verbands Deutscher Selfstorage Unternehmen e.V. hat sich die Anzahl der Premium-Lagerhäuser zwischen 2009 und 2015 verdoppelt. ("Premium" bedeutet, dass diese Lagerhäuser die Anforderungen der EU-Norm DIN EN 15696 erfüllen.) Derzeit (Stand 09/2018) zählt man in Deutschland 126 Premium Selfstorage Anlagen.
Im Vergleich zu Großbritannien (1430), Frankreich (355) oder den Niederlanden (289) befindet sich der deutschsprachige Markt noch in den Anfängen. Der Verband geht von einem weiteren Wachstum des Selfstorage Marktes in Deutschland aus. Weiterhin scheint die Selfstorage Industrie hierzulande wie international bewiesen zu haben, aufgrund seiner heterogenen Mieterstruktur außerordentlich zyklusresistent zu sein.
(Quelle: http://www.selfstorage-verband.de/was-ist-self-storage/die-entwicklung-von-self-storage/)
Solche Wachstumsraten verlangen jedem Unternehmen eine Menge ab: Abläufe müssen effizienter gestaltet werden, immer mehr Kunden müssen betreut werden, ohne die Personalkosten dabei aus den Augen zu verlieren, aussagekräftige betriebswirtschaftliche Auswertungen müssen kurzfristig verfügbar sein, um Werbemaßnahmen planen und Preisfindungsmodelle entwickeln zu können usw.
Eine weitere Herausforderung resultiert aus der branchentypischen Unternehmensstruktur: Wenig Personal vor Ort, das im Regelfall keine besonderen IT-Kenntnisse hat. Eine Software, die vor Ort installiert wird (sog. „On-Premise-Software“), bedarf üblicherweise laufender Wartung und Pflege vor Ort, das von geschultem Fachpersonal erbracht werden muss. Und bei mehreren, vielleicht noch räumlich weit verteilten Niederlassungen potenziert sich diese Herausforderung noch.